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Valletta ist die Hauptstadt von Malta. Sie bildet das politische und ein kulturelles Zentrum des Landes und liegt an der Nordostküste der Insel. Sie befindet sich am Nordostende einer Landzunge, die von den beiden gewaltigen Naturhäfen Grand Harbour und Marsamxett Harbour umschlossen ist. Valletta grenzt im Südwesten an die Nachbarstadt Floriana. Wichtigste Einnahmequelle Vallettas ist der Tourismus; über 70 % der Erwerbstätigkeit stammen aus dem Dienstleistungsbereich.
Der offizielle Name, den der Malteserorden der Stadt einst gab, war Humilissima Civitas Valletta - eine Stadt der Bescheidenheit verpflichtet. Doch als Stadt der mächtigen Bastionen und der barocken Gebäude in seinen Straßen bekam es den Ruf der Superbissima - das prächtigste der herrschenden Häuser in Europa. Im Maltesischen wird Valletta umgangssprachlich auch als Il-Belt bezeichnet, was ganz einfach Die Stadt bedeutet.
Der Grundstein für Valletta wurde im März 1566 durch den Großmeister der Johanniter, Jean de la Valette gelegt, nach dem die Stadt auch benannt ist. Die Planungen für die geometrische Anlage der Befestigungsmauern und des rechtwinkligen Straßennetzes stammten von dem italienischen Architekt und Festungsbaumeister Francesco Laparelli, der im Dienste des Vatikans stehend von Papst Pius V. nach Malta entsandt worden war.
Als Laparelli die Insel 1570 noch vor Abschluss der Bauarbeiten wieder verließ, übernahm sein Assistent Gerolamo Cassar die Leitung des Vorhabens. Der maltesische Architekt entwarf viele wichtige Gebäude der Stadt, darunter die berühmte St.-Johannes-Co-Kathedrale sowie die sieben Herbergen der Johanniter. 1571 wurde Valletta größtenteils bezugsfertig. Als Hauptstadt von Malta löste Valletta damit die bisherige Hauptstadt Mdina 30 ab. La Valette konnte das Ende seines Projektes nicht mehr miterleben, da er 1568 verstarb; an seine Stelle trat nun Pietro del Monte, der La Valettes Arbeit weiterführte.
Der Entschluss zur Gründung Vallettas fiel nach der Großen Belagerung der Insel durch die Türken 1565. Um sich gegen zukünftige Invasionsversuche zu wappnen, sollte auf der Landzunge des Monte Sciberras eine Festungsstadt nach den neuesten Erkenntnissen der Militärarchitektur und der zeitgenössischen Idealstadt-Theorien entstehen. Die Halbinsel, die bis auf das Fort St. Elmo auf ihrer Spitze bis dahin völlig unbebaut war, bot eine strategisch hervorragende Warte, um die natürlichen Häfen auf beiden Seiten zu kontrollieren. Aufgrund der riesigen Stadtmauern, die in den folgenden Jahrzehnten und Jahrhunderten vielfach modifiziert und erweitert wurden, galt Valletta als unbezwingbar. Im Zweiten Weltkrieg wurde Valletta weitläufig zerstört, die Befestigungsmauern hielten jedoch dem Bombenhagel stand. Nach dem Krieg wurde Valletta fast vollständig wieder aufgebaut und ist heute Wirtschafts- und Finanzzentrum der Inselrepublik.
Die Halbinsel Valletta ist Maltas wichtigster Hafen. Erst vor kurzem wurde das Hafengelände des Grand Harbour um eine Anlegestelle für Kreuzfahrtschiffe erweitert, die sich hinter der großen Kaimauer des Großmeisters Fra Manuel Pinto de Fonseca befindet.
Die Stadt birgt einige Gebäude von historischer Wichtigkeit, darunter die St.-Johannes-Co-Kathedrale, ein 1573 bis 1577 errichtetes Kalkstein-Gebäude. Die Kathedrale besitzt acht Apsiden für die einzelnen Zugehörigkeiten der Ritter. Der Boden der Kathedrale wird durch 375 Grabplatten aus Einlegearbeiten in verschiedenfarbigem Marmor gebildet, unter denen Ordensritter beigesetzt sind. Weiterhin beherbergt die Kathedrale unter anderem das Bildnis "Die Enthauptung Johannes des Täufers" von Michelangelo da Caravaggio.
Darüber hinaus findet man die Knights' Conventual Church, den Auberge de Castille, das Büro des Premierministers auf der Bastion, den Großmeisterpalast, ein 1574 fertiggestelltes Zentrum des Malteserordens, dass heute das maltesische Parlament und das Büro des Präsidenten beherbergt, das Museum of Fine Arts, dass 1571 als ritterliches Herrenhaus fertiggestellt wurde, das Archälogische Museum, das Kriegsmuseum, das Fort St. Elmo, die
Nationalbibliothek, die 1796 als letztes Bauwerk Vallettas im venezianischen Baustil erbaut wurde, der Upper Barracca Garden, ein gartenähnlicher Park mit Blick über den Großen Hafen, und die Befestigungen an sich, die von den Ordensrittern erbaut wurden, um die Stadt vor Angriffen zu schützen. Aufgrund all dieser Zeugnisse vergangener Zeiten ist Valletta heute UNESCO-Welterbe.
Valletta hat einen Vorort, Floriana, der im Außenteil der Befestigungen im Innern der Floriana Linie gebaut wurde, so dass auch Menschen Platz fanden, die sich kein Haus in Valletta leisten konnten. Ein anderer Ort für solche Leute befindet sich in Vallettas Mauern an sich: In den Originalplänen der Stadt wollte der Orden ein Flüsschen eigens für die Navy anlegen, doch da dieses Vorhaben nie vollendet werden konnte, wurde dieser Bereich, Manderaggio genannt (im Maltesischen 'il-Mandraġġ') teils von Obdachlosen übernommen. Noch heute zeugt die ungeordnete Bauweise an dieser Stelle von damals dunklen Durchgängen und ungenügender sanitärer Versorgung dieses Viertels. Die Manderaggio wurde teilweise in den 1950er Jahren zerstört, um eine Wohnsiedlung zu bauen.
Die Bevölkerung von Valletta wurde über die Jahre beständig weniger und heute leben nur noch ein Drittel so viel Menschen in der Stadt wie noch zu demografischen Hochzeiten. Dieser Prozess wurde nach dem Zweiten Weltkrieg nur noch beschleunigt, als die Menschen in die umliegenden Vororte zogen, um dem Angriffsfokus auszuweichen. Doch auch heute, wo Valletta Maltas kommerzielles und administratives Zentrum ist, ist diese Entwicklung weiter zu beobachten.
In der Stadt gibt es zahlreiche historische Cafés, Treffpunkte, Restaurants, Banken, Hotels und Regierungsgebäude und öffentliche Gärten gewähren einen fantastischen Blick über den Grand Harbour und andere Bereiche.
Das Manoel Theatre in der Old Theatre Street bietet seit 1732 Vorführungen an. Vom Großmeister António Manoel de Vilhena gebaut und vor kurzem erst zu altem Glanz restaurisiert, gehört es zu Europas ältesten Theatern. Es ist auf die klassischen darstellenden Künste spezialisiert, inszeniert aber auch Poesie, Jazz, Folk und Rockkonzerte.
Das Fest des Paulus von Tarsus wird am 10. Februar gefeiert, während anderen Heiligen wie Dominikus oder Augustinus von Hippo das ganze Jahr über gedacht wird. Darüber hinaus gibt es eine Prozession für die Heilige Rita von Cascia.
In Valletta gibt es außerdem einen der besten Fußballclubs der Insel, den FC Valletta. Des Weiteren wird die Kulisse der Stadt immer wieder gern für Dreharbeiten großer Produktionen verwendet, zuletzt für Steven Spielberg's München.
An jedem dritten Wochenende im Juli findet seit 1991 das jährliche Malta Jazz Festival statt. Vor der Kulisse der historischen Festungsmauern am Grand Harbour (Ta' Liesse) treten hier an drei aufeinanderfolgenden Abenden international renommierte Künstler auf.
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